Der mutmaßliche Ransomware-Angriff auf den IT-Dienstleister Materna hatte auch Auswirkungen auf den Onlineverkauf von Vodafone „Callya“ Prepaidkarten. Der Verkauf der SIM-Karten auf der Webseite von Vodafone war im März eingestellt worden, kurz nachdem Materna einen „professionell ausgearbeiteten Cyber-Angriff“ auf das Unternehmen eingeräumt hatte. „Vodafone hatte CallYa-Dienste, die von Materna bereitgestellt werden, vor einigen Wochen zum Wohle der Sicherheit von Systemen und Kundendaten vorsorglich vom Netz genommen“, bestätigte ein Sprecher des Netzbetreibers gegenüber heise online. Zuerst hatte das Onlinemagazin Teltarif darüber berichtet. Materna war im März Ziel eines massiven Cyberangriffs. Nach Informationen von heise online handelt es sich dabei um einen Angriff mit Ransomware. Das Unternehmen will das nicht bestätigen, hat eigenen Angaben zufolge „Zeitpunkt und Angriffswinkel der Attacke“ inzwischen aber identifiziert. Die Ermittlungen zum Vorfall laufen noch weiter, erklärte ein Materna-Sprecher. Das Unternehmen sei wieder arbeitsfähig, heißt es in einer Mitteilung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien „mit neu installierten oder komplett neu konfigurierten Systemen ausgestattet“ worden, „die nie mit der betroffenen Infrastruktur verbunden waren“. Seit dem vergangenen Freitag ist auch die Homepage von Materna wieder online. Ein Abfluss von Kundendaten sei nicht festgestellt worden, betonen beide Unternehmen. Vodafone erklärte, dass die „Einschränkungen beim Online-Verkauf und bei der Online-Registrierung von Callya-Produkten“ zeitnah behoben werden sollen. Bis dahin sei die Buchung über alternative Wege möglich. Der Sicherheitsvorfall bei Materna hatte Auswirkungen auch auf Systeme der zahlreichen Kunden. An verschiedenen deutschen Flughäfen war es zu Ausfällen der von Materna betriebenen Check-in-Automaten gekommen. Cyberangriffe auf Unternehmen und Institutionen sorgen vermehrt für Schlagzeilen. Die Krankenkasse BIG Direkt war nach einem Angriff tagelang nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Zuletzt hatte auch der Speichermedienhersteller Western Digital einen Angriff gemeldet. Ein Universitätsklinikum im spanischen Barcelona musste infolge einer Ransomware-Attacke Operationen verschieben.