Die Gruppe hinter der Ransomware Lockbit versucht gezielt, Insider in Unternehmen anzusprechen, um ihnen beim Eindringen in deren Netzwerke zu helfen. Im Gegenzug werden Zahlungen in Millionenhöhe versprochen. Viele Ransomware-Gruppen bieten ihre Schadsoftware als Ransomware-as-a-Service für andere Kriminelle an. Diese dringen anschließend in die Rechner und Netzwerke ihrer Opfer ein und verschlüsseln die Geräte mit der Ransomware. Über diese läuft anschließend auch die Zahlungsabwicklung, üblicherweise in einer Digitalwährung wie Bitcoin. Meist verlangen die Ransomware-Gruppen 20 bis 30 Prozent des Lösegeldes. Mit der neuen Version 2.0 von Lockbit versucht die Ransomware-Gruppe, direkt Personen in Firmen anzusprechen, wie das Onlinemagazin Bleepingcomputer berichtet. „Möchten Sie Millionen US-Dollar verdienen?“, fragt die Gruppe über ein ausgetauschtes Windows-Hintergrundbild auf befallenen Rechnern. Wer der Lockbit-Gruppe Zugangsdaten zu einem Unternehmen – als Beispiele werden RDP, VPN und Firmen-E-Mail genannt – weitergeben könne, solle sich per Tox-Messenger melden. Zudem wird dazu aufgefordert, einen mitgelieferten Virus auf einem beliebigen Firmenrechner auszuführen. Auf den ersten Blick wirkt es etwas seltsam, Angestellte einer bereits betroffenen Firma aufzufordern, Zugangsdaten an die Ransomware-Gruppe zu senden. Ziel der Nachricht dürften jedoch eher externe IT-Fachkräfte sein, die auf den Angriff reagieren. Auch bei Tesla hat ein Krimineller bereits versucht, einen Insider für einen Angriff zu rekrutieren. Dieser sollte eine Schadsoftware in der Gigafactory von Tesla in Nevada installieren. Der Angeworbene arbeitete allerdings mit dem FBI zusammen, was zu einer Verhaftung des Kriminellen im August 2020 führte.

Quelle: Golem