Aktuelle Virensignaturen will Avast ab dem Ende des Sommers für die Versionen Avast 9, 10 und 11 nicht mehr zur Verfügung stellen. Auch sonst erhält die Software keine Updates mehr. IT-Verantwortliche und Nutzerinnen und Nutzer der älteren Versionen müssen auf aktuelle Produkte ausweichen, um weiterhin Schutz zu erhalten. Avast weist in der Ankündigung darauf hin, dass Avast 9 bereits 2014 veröffentlicht wurde. Dennoch wissen Avasts Entwickler einem Blog-Beitrag zufolge, dass es noch einige „loyale Nutzer“ gebe, die die alte Fassung noch immer verwenden. Die Entwickler erläutern dort, dass die betroffenen Versionen zwar weiterhin funktionieren würden, jedoch würde der Schutz kompromittiert. Das ist nachvollziehbar, schließlich benötigen Virenscanner aktuelle Erkennungen, um neue Malware aufzuspüren. Heuristischer und generischer Schutz, der ganze Malware-Familien erkennt, lässt sich von Virenprogrammierern mit etwas Geschick und Zeit umgehen. Zudem finden sich in Virenschutz-Programmen ebenso wie in anderer Software immer wieder Sicherheitslücken. So hatten die Anti-Rootkit-Treiber von Avast und AVG vergangenes Jahr Schwachstellen, später ermöglichten Lücken Angreifern das Ausweiten ihrer Rechte im System. Ohne Sicherheits-Updates wird die Software selbst somit potenziell zur Sicherheitslücke. Avast fasst die Situation so zusammen: „Wenn Sie die neueste Version von Avast haben, werden das Programm und die Virendefinitionen automatisch aktualisiert. Auf diese Weise garantieren wir Ihnen, dass Sie jederzeit über die aktuelle Version von Avast verfügen. Wenn Sie sich entscheiden, nicht zu aktualisieren, werden Sie nicht mehr vor neuen Viren geschützt sein“. Die Migration auf eine aktuelle Version oder einen anderen Virenschutz ist daher auf jeden Fall nötig. Am Mittwoch dieser Woche wurde bekannt, dass Gen Digital, ehemals als Norton (Lifelock) bekannt und Besitzer von Avast, Opfer der MOVEit-Sicherheitslücke wurde. Cyberkriminelle konnten durch die Lücke etwa sensible Mitarbeiter-Daten kopieren.